Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Psychologie - Klinische u. Gesundheitspsychologie, Psychopathologie, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit behandelt die soziale Phobie bei Kindern und Heranwachsenden, ihre Symptomatik, Entstehung sowie Repräsentation im Verhalten und nimmt kritisch Stellung. Angst, Scham und starkes Herzklopfen sind Begriffe, die man ungern mit Kindern verbindet. Kaum jemand kann sich vorstellen, dass es Kinder gibt, die das jeden Tag erleben, wenn sie mit ihren Mitschüler/innen umgehen. Den eigenen Fähigkeiten misstrauen, Bewertungen nicht aushalten können, soziale Situationen aktiv vermeiden etc. sind charakteristische Merkmale für eine soziale Phobie und führen zu erheblichen Beschänkungen in mehreren Bereichen des Lebens von Kindern und Jugendlichen. Die soziale Phobie hat sehr häufig ihren Beginn in der Kindheit. Daher ist es wichtig, dass sie rechtzeitig diagnostiziert und behandelt wird, um langfristige Schädigungen zu vermeiden. Die soziale Phobie zeichnet sich durch eine dauerhafte und unangemessene Furcht vor sozialen oder Leistungssituationen aus. Laut des europäischen Klassifikationssystems ICD-10 (1992) wird soziale Phobie dann als Diagnose vergeben, wenn Kinder oder Jugendliche deutliche Angst haben, im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen, und dies aktiv vermeiden. Die Angst wird von verschiedenen Situationen ausgelöst, wie beispielsweise Essen oder Sprechen in der Öffentlichkeit, Teilnahme an kleinen Gruppen usw., und geht mit spezifischen körperlichen Reaktionen einher (Errötern, Zittern, Herzklopfen, Atembeschwerden). Typisch für die soziale Phobie ist die extreme emotionale Belastung für die Patienten und die Tatsache, dass Patienten selber wissen, dass ihre Ängste unvernünftig und übertrieben sind. Es sollte auch berücksichtigt werden, dass Kinder weniger ausgeprägte introspektive Fähigkeiten besitzen und daher nicht immer in der Lage sind, die Ursachen für ihre Ängste und Sorgen zu benennen. Dementsprechend ist es sinnvoller, dass man indirekte Indikatoren der sozialen Phobie betrachtet, wie beispielsweise Abfall der Schulleistungen, Schulverweigerung, Trotzreaktionen und Wutanfälle sowie Vermeidung von sozialen Aktivitäten.