Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Romanistik - Lateinamerikanische Philologie, Note: 1,3, Europa-Universität Flensburg (ehem. Universität Flensburg), Sprache: Deutsch, Abstract: Schätzungen zufolge machen die indigenen Völker rund 10% der Bevölkerung von Lateinamerika und der Karibik aus. Der Großteil von ihnen lebt in den Andenländern Bolivien, Ecuador, Peru und in den mittelamerikanischen Ländern Guatemala und Mexiko. Indigene Völker und ihre Rechte genießen große globale Aufmerksamkeit in den Forschungsbereichen der Sozial- und Rechtswissenschaften. Ein Zeichen fur die wachsende Anerkennung indigener Völker sind die Änderungen der Verfassungen in einigen lateinamerikanischen Staaten wie beispielsweise Bolivien seit 2009 und Ecuador seit 2008, die maßgeblich durch die UN-Deklaration von 2007 geprägt wurden. Sie nehmen explizit Bezug auf eine Gleichberechtigung mit der dominierenden Gesellschaft. Sie werden u.a. als plurinationale Staaten bezeichnet und nehmen in der Gleichberechtigungsbewegung eine Vorreiterrolle ein. Die Verfassungen beider Länder erkennen als erste in Lateinamerika umfassende Menschenrechte der indigenen Völker an. Die Umsetzung der Verfassungen in beiden Ländern gestaltet sich jedoch als schwierig. Trotz der vermehrten Anerkennung in Lateinamerika, sehen sich die indigenen Völker immer noch mit vielen Problemen konfrontiert. Aus diesem Grund soll in dieser Arbeit anhand der Verfassungen Ecuadors und Boliviens und deren Umsetzung untersucht werden, ob sich die Situation der indigenen Bevölkerung in Lateinamerika gebessert hat oder ob die bisherigen Verfassungsänderungen lediglich leere Versprechen darstellen.