Beschreibung
Inhaltlich unveränderte Neuauflage. Mit dem Beginn der Re-Demokratisierung in den 1980er Jahren, wurde in Brasilien die Landlosenbewegung MST gegründet. Ihre Präsenz und schnelle Entwicklung markieren eine interessante Veränderung im politischen System Brasiliens, welches bis dahin unabhängige Interessenorganisationen der ländlichen Bevölkerung unterdrückt hatte. Im Schulterschluss mit anderen Bewegungen, Gewerkschaften und der heute regierenden Arbeiterpartei PT konnte die MST schließlich zur größten sozialen Bewegung Lateinamerikas heranwachsen, die sowohl national als auch international agiert. In dieser Arbeit wird die Institutionalisierung der MST auf der nationalen und der internationalen Ebene untersucht. Auf der nationalen Ebene liegt der Fokus auf der Interaktion zwischen der Bewegung und dem politischen System zwischen 1985 und 2005. Die Betrachtung der Institutionalisierungsbestrebungen auf der internationalen Ebene konzentriert sich auf das transnationale Bewegungsnetzwerk Via Campesina, in welchem die MST Mitglied ist. Hier wird die Interaktion zwischen der Via Campesina und dem System der Vereinten Nationen untersucht. Zielgruppen dieser Studie sind Wissenschaftler, Studierende und politische Aktivisten, die sich für soziale Bewegungen, politische Partizipationsmöglichkeiten ausgeschlossener Bevölkerungsgruppen interessieren.
Autorenportrait
M.A. Studium der Politikwissenschaft (Schwerpunkt Lateinamerika und Entwicklungstheorie) und Romanistik an der Eberhard-Karls Universität Tübingen. Seit 2007 Promotion im Doktorandenkolleg "Global Social Policies and Governance" an der Universität Kassel zu Brasilien, Indien und Südafrika.