Beschreibung
IKEA ist eines der verschwiegensten Unternehmen der Welt. Für sein gutes Image tut es fast alles, mit Erfolg. Ist wirklich alles sauber bei den freundlichen Schweden? Nein, sagt Johan Stenebo, der Topmanager bei IKEA war. Er zeigt, dass sich hinter der blaugelben Fassade des Konzerns Abgründe auftun. Frauen und Nichtschweden werden diskriminiert. Ob es um Daunen lebend gerupfter Gänse geht oder um Holz aus Urwaldbeständen in Asien - billiges Material scheint vor Moral zu gehen. Und IKEAGründer Kamprad möchte die Macht im Konzern an seine Söhne vererben, die in Sitzungen schon mal durch ihr Schnarchen auffallen. Stenebo berichtet offen und schonungslos von seinen 20 Jahren im innersten Machtzirkel des Möbelgiganten. Sein Buch ist das erste Enthüllungsbuch über IKEA aus der Feder eines Insiders. Wer es liest, wird die blau-gelbe Fassade zukünftig mit ganz anderen Augen betrachten.
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Campus Verlag GmbH
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Autorenportrait
Johan Stenebo hat 20 Jahre in leitenden Funktionen bei IKEA gearbeitet. Er hat Möbelhäuser geführt, war Ingvar Kamprads persönlicher Assistent, IKEAs Geschäftsbereichsleiter für Aufbewahrungsund Esszimmermöbel und zuletzt Geschäftsführer der firmeneigenen Investmentgruppe IKEA Greentech. Stenebo ist Mitgründer und Senior Partner des Beratungsunternehmens Retail Factory AB mit Sitz in Stockholm.
Leseprobe
Die Kamprad-Monarchie Die Russlandexpansion, INGKA-Führungsmeeting an einem Spätsommertag Ende der 90er Jahre Es begann damit, dass mich Anders Moberg bat, 'zu prüfen, ob wir uns nicht in Russland etablieren sollten'. Selbstverständlich hatte Ingvar die Frage bei Anders zuvor geschickt ins Spiel gebracht, und dieser fand nun, dass es eine glänzende Idee sei. Ich fuhr einige Male nach Russland, traf IKEAs kleine Versandfirma vor Ort und Leute von der Botschaft in Moskau. Im Anschluss schrieb ich mit Mühe ein Memo über die Risiken und Möglichkeiten in diesem Land, in dem IKEA wenige Jahre zuvor von der Mafia ein Sägewerk gestohlen worden war. Es muss erwähnt werden, dass dies so früh während des Erwachens des Landes geschah, dass die Menschen, die Gebäude und die Infrastruktur von den Zuständen im alten Staat immer noch furchtbar mitgenommen waren. In diesem Reich herrschten die Mafia und die neureichen Oligarchen ohne Einschränkungen. Einer dieser Oligarchen machte seiner Liebsten den Hof, indem er zwei Wochen lang in ganz Großmoskau jede große Reklamewand (und es gab Tausende) mit ihrem Bild und dem Text 'Ich liebe dich' schmückte. Aus Sicherheitsgründen konnte man sich in dem Chaos, das sich Russlands Hauptstadt nannte, nirgendwo frei bewegen. Ich schleppte mein Memo in die Konzernleitung. Alle, außer Moberg, waren entschieden gegen eine Etablierung in Russland, weil sie meinten, dass das Risiko, die gesamte Investition zu verlieren, haushoch wäre. Sie drückten sich vor einer Entscheidung, mit der Begründung: 'Wenn du das willst, Anders, dann unterstützen wir dich.' Im Spätsommer trug ich dasselbe Memo der INGKA Holding B.V. vor, in einer Baracke außerhalb Älmhults. Es ging bei dieser Entscheidung um mehrere Milliarden Schwedische Kronen. Die sengende Sonne machte die Luft im Raum stickig, trotz geöffneter Fenster. Während des Vortrags schliefen zwei ältere Teilnehmer der Sitzung samt Ingvars drei Söhnen tief und fest. Trotz des Schnarchens mühte ich mich mit meiner Analyse der Vor- und Nachteile einer Etablierung in Russland ab. Ein paar lahme Einwände kamen von zwei wachen Teilnehmern. Ingvar stellte ein paar Fragen. Als es Zeit für die Beschlussfassung war, erwachten sowohl die älteren als auch die jüngeren Teilnehmer. Alle nickten Beifall. Die Milliardenentscheidung, dass IKEA in Russland expandieren sollte, war gefasst und der Alleinherrscher Ingvar wirkte zufrieden. Eine Unternehmerfamilie wird bald zum ersten Mal einen Generationenwechsel vollziehen. Ein Patriarch, eine Unternehmerlegende, muss in Kürze den Stab übergeben, ob er will oder nicht. Kann jemand aus der Familie in seine großen Fußstapfen treten? Wer sind die drei Kampradsöhne, die von dem alternden Monarchen auf den Thron gehoben werden? Und wie wird IKEAs Zukunft ohne Ingvar am Steuer aussehen? Fragen über Fragen für jeden, der IKEAs bevorstehenden Generationenwechsel zu verstehen versucht. Ingvar hat bei mehreren Gelegenheiten gesagt, dass keiner seiner Söhne Konzernchef würde. Alle würden jedoch beteiligt werden und auf unterschiedliche Weise führen. Ingvar zufolge wird es keine Probleme geben. Die Wahrheit ist in meinen Augen eine andere. IKEAs hundert oberste Manager, die das Trio während einiger Jahre erlebt haben, sind von der Zukunft tief beunruhigt, auch wenn die Gespräche darüber im Verborgenen geführt werden. Ich selbst habe Peter, Jonas und Mathias Kamprad 15 Jahre lang erlebt. Zuerst mit etwas Abstand. Dann als direkte Vorgesetzte und Vorstandsmitglieder in einem Unternehmen, in dem ich Geschäftsführer war. Ingvar Kamprad ist heute 84 Jahre alt. Jederzeit könnte etwas geschehen, was ihm für immer die Macht über sein Lebenswerk IKEA entreißt. Wir werden sehen, wie es dann weitergeht. Wie das Erbe selbst aussehen wird, ist hingegen nicht so schwer vorherzusagen. Etwas darüber war bereits in den Medien, anderes wird immer deutlicher innerhalb IKEAs. Auf einer überschaubareren Ebene wird das Erbe zu gleichen Teilen zwischen den Sö
Schlagzeile
Das große Enthüllungsbuch über IKEA