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Ästhetik

Philosophische Grundlagen und Schlüsselbegriffe

Erschienen am 05.11.2007, 1. Auflage 2007
26,00 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783593383477
Sprache: Deutsch
Umfang: 332 S.
Format (T/L/B): 2 x 21.5 x 14 cm
Einband: Paperback

Beschreibung

und was ist hässlich? Gibt es objektive Kriterien für Schönheit? Und welche Rolle spielt dabei die eigene Wahrnehmung? Diesen Fragen geht die Ästhetik nach.

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Autorenportrait

Gerhard Schweppenhäuser, Philosoph, ist Professor für Design-, Kommunikations- und Medientheorie an der Fakultät Gestaltung der Fachhochschule Würzburg.

Leseprobe

In unserer Alltagssprache steht das Wort 'ästhetisch' für die äußere Erscheinung von etwas; für das, was Dinge 'schön' macht und für die sinnlich angenehme Form. Im Deutschen hat 'ästhetisch' einen gelehrten Beiklang. Das ist nicht überall so. Wer in Italien an einem Gebäude das Schild Estetica sieht, befindet sich nicht vor den Toren eines wissenschaftlichen Instituts, sondern vor einem Kosmetikstudio oder einem Schönheitssalon. In der Alltagssprache ist 'ästhetisch' (bzw. 'schön') im Allgemeinen das, was gefällt. Ästhetische Fragen gelten als Geschmackssache; und, so sagt man, über Geschmack lässt sich nun einmal nicht streiten. Oder doch? Die Werbeanzeige eines Südtiroler Fleischwarenherstellers hat sich die Mehrdeutigkeit des Wortes 'Geschmack' zunutze gemacht. Die Anzeige zeigt eine Frau mit ih­rem kleinen männlichen Begleiter. Die Kleidung der beiden mutet einerseits bäuerlich, andererseits schräg und selt­sam an; jedenfalls folgt sie nicht den derzeitigen Regeln korrekten oder modischen Auftretens. Der drahtige Bursche trägt eine Tüte mit dem Firmen­namen des Fleischwarenherstellers und schaut mit Besitzerstolz zu seiner mächtigen, ihn um Haupteslänge überragenden Frau auf. 'Er hat Geschmack', lautet der Schriftzug rechts oben. Und im Kleingedruckten heißt es: 'Darüber lässt sich streiten. Über den Geschmack unserer Fleisch- und Wurstwaren allerdings nicht.' Geschmack haben - das kann eine Eigenschaft von Dingen oder ein menschliches Vermögen sein. Ersteres, behauptet die Anzeige, sei eine objektive Eigenschaft, Letzteres etwas höchst Subjektives. Das ist als Werbetrick nicht wirklich stringent, denn nicht jeder wird den Geschmack von Würsten schätzen und vielleicht auch nicht gerade den Geschmack der Produkte jener Firma. Diese weisen selbstverständlich irgendeinen Geschmack auf, aber der wird individuell bewertet werden. Im Folgenden wird es unter anderem darum gehen, zu zeigen, dass auch die andere Aussage nicht stimmt. Denn sie geht von einer falschen Voraussetzung aus. Über ästhetische Fragen (Geschmacksfragen) lässt sich trefflich streiten. Das geschieht ja auch häufig und mit gutem Grund (wenn auch natürlich nicht in jeder Streiterei wirklich gute Gründe zum Tragen kommen).

Inhalt

Vorwort7 I Evaluation und Kommunikation10 1. Geschmack und Urteil, Verstehen und Vervollständigen10 2. Modelle ästhetischer Erfahrung: Kontemplation, Pragmatik, Kritik und Differenz22 3. Die ästhetische Funktion33 4. Kommunikation und Bedürfnis41 II Repräsentation61 1. Schönheit61 2. Das Erhabene82 3. Das Unheimliche99 4. Das Komische113 5. Mimesis und Ausdruck132 6. Realismus155 III Konstruktion und Innovation180 1. Surrealismus und Simulation180 2. Autonomie189 3. Das Neue, die Moderne und die Avantgarde199 4. Form, Material und Funktion228 IV Imagination und Signifikation245 1. Bilderwelten245 2. Geschichte und Theorie des Bildbegriffs248 3. Die ikonische Differenz259 4. Ikonische und andere Zeichen261 5. Bilder als Teile von Zeichensystemen264 V Konzeption, Reflexion und Transformation273 1. Künstlerische Praxis nach der Auflösung der Werkform273 2. Concept Art als ''politisch gemachte Kunst''293 3. Die Ästhetisierung der Lebenswelt und der lange Marsch durch die Institutionen der Kunstwelt301 VI Anhang310 Nachbemerkung310 Abbildungsnachweise311 Von Adorno bis Zižek: Verzeichnis der zitierten Literatur313 Personenregister327

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