Beschreibung
Jetzt im Taschenbuch: Lemony Snicket
Lemony Snicket berichtet wahrheitsgetreu von den betrüblichen Ereignissen im Leben der bemitleidenswerten Geschwister Violet (14), Klaus (12) und Sunny (Baby) Baudelaire, die ihre Eltern auf tragische Weise verlieren. Die Baudelaire-Kinder sind gewiss klug, charmant und einfallsreich, und sie sehen reizend aus, aber das nützt ihnen gar nichts. Eine Reihe betrüblicher Ereignisse nimmt ihren Lauf ...
Das zweite Buch über das traurige Schicksal von Violet, Klaus und Sunny. Hier bekommen sie es mit schrecklichen Gerüchen, einem Autounfall, einer tödlichen Schlange und mit einer Person zu tun, von der sie eigentlich gehofft hatten, sie nie wieder sehen zu müssen.
Schrecklich schön illustriert von Brett Helquist.
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Hersteller:
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Autorenportrait
Lemony Snickets einziger Lebenssinn war es, die Geschichte der Baudelaire-Waisen aufzuzeichnen. Dieses fürchterliche Vorhaben hat ihn zu zahlreichen Schauplätzen äußerst schrecklicher Verbrechen geführt, meist in der Nebensaison. Nachdem diese unmenschlic
Leseprobe
Die Straße, die aus der Stadt hinausführt, am Nebelhafen vorbei bis zu der Ortschaft Ödlang, ist womöglich eine der unerfreulichsten Strecken der Welt. Sie trägt den Namen Schaurige Chaussee. Die Schaurige Chaussee führt zwischen Feldern von kränklich grauer Farbe hindurch, auf denen eine Hand voll verkümmerter Apfelbäume steht, deren Früchte so sauer sind, dass dem Reisenden schon vom bloßen Anblick übel wird. Später überquert die Schaurige Chaussee den Fauligen Fluss, ein Gewässer, das zu neun Zehnteln aus Sumpf besteht und in dem eine ausgesprochen nervtötende Spezies der Gattung Fisch lebt. Zu allem Übel führt die Straße auch noch an einer Meerrettichfabrik vorbei, weshalb ein beißender, bitterer Geruch über der gesamten Gegend liegt. Ich bedaure, dir mitteilen zu müssen, lieber Leser, dass gleich zu Beginn dieser Geschichte die Baudelaire-Waisen auf eben jener höchst unerfreulichen Chaussee unterwegs sind und dass von jetzt an alles immer nur noch schlimmer wird. Von allen Menschen auf dieser Welt, die ein elendes Leben führen - und davon gibt es, wie du sicherlich weißt, eine ganze Menge - schießen die jungen Baudelaires zweifellos den Vogel ab, ein Ausdruck, der hier so viel bedeuten soll wie, dass ihnen mehr schreckliche Dinge zugestoßen sind als vermutlich irgendwem sonst. Ihr Elend begann mit einem gewaltigen Feuer, das ihr Heim zerstörte und ihre liebevollen Eltern tötete. Das allein wäre schon traurig genug für ein ganzes Leben, aber im Falle der drei Geschwister sollte dies nur der schlimme Anfang sein. Nach dem Brand wurden die drei Kinder zu einem entfernten Verwandten geschickt, bei dem sie von da an leben sollten. Graf Olaf, so hieß er, war ein schrecklicher und geldgieriger Mensch. Die Eltern Baudelaire hatten ein riesiges Vermögen hinterlassen, das an die Kinder gehen sollte, sobald Violet volljährig wäre. Graf Olaf war so besessen von dem Gedanken, das Geld in seine schmierigen Hände zu bekommen, dass er einen Plan ausheckte, der so gemein war, dass er mir bis zum heutigen Tag Albträume bereitet. Zwar wurde Graf Olaf gerade noch rechtzeitig entlarvt, doch er entkam und schwor sich, das Baudelaire-Vermögen irgendwann in der Zukunft doch noch an sich zu reißen. Violet, Klaus und Sunny hatten noch immer schreckliche Träume, in denen Graf Olaf vorkam, seine teuflisch funkelnden Augen, seine eine zottige Augenbraue, vor allem aber das Auge, das er als Tätowierung an einem Knöchel trug. Es schien, als würde dieses Auge die Baudelaire-Waisen auf Schritt und Tritt beobachten. Solltest du dieses Buch also in der Hoffnung aufgeschlagen haben, dass die Kinder von nun an glücklich und in Freuden leben, so muss ich dir leider sagen, dass du es ebenso gut gleich wieder zuschlagen und etwas anderes lesen kannst. Violet, Klaus und Sunny, die dicht gedrängt auf dem Rücksitz eines Autos saßen und durch die Fenster auf die Schaurige Chaussee starrten, befanden sich auf dem Weg zu nur noch mehr Kummer und Elend. Der Faulige Fluss und die Meerrettichfabrik bildeten nur den Auftakt zu einer ganzen Reihe unerfreulicher Erlebnisse, an die ich nicht denken kann, ohne dass mein Gesicht sich schmerzhaft verzerrt und mir Tränen in die Augen treten. Am Steuer des Autos saß Mr. Poe, ein Freund der Familie, der bei einer Bank arbeitete und ständig Husten hatte. Er war damit betraut, die Angelegenheiten der Waisen zu regeln, und also war er es auch, der entschieden hatte, die Kinder nach all den unerfreulichen Erlebnissen mit Graf Olaf in die Obhut eines entfernten Verwandten auf dem Lande zu geben. "Tut mir Leid, dass ihr es nicht bequemer habt", sagte Mr. Poe und hustete in ein weißes Taschentuch, "aber in mein neues Auto passen einfach nicht allzu viele Fahrgäste hinein. Nicht einmal einen einzigen von euren Koffern haben wir verstauen können. So etwa in einer Woche komme ich noch einmal und bringe sie euch." "Vielen Dank", sagte Violet, die mit vierzehn das älteste der Baudelaire-Kinder war. Jeder, der Violet gut kannte, sah sofor