Beschreibung
Nach dem Prinzip des so genannten Demokratischen Zentralismus unterwarf die SED auch die Wissenschaften in der DDR ihrem Führungsanspruch. Die Parteifunktionäre wären jedoch den Fachdisziplinen gegenüber weitgehend orientierungslos geblieben, hätten ihnen nicht Fachvertreter als Wissenschaftler zugearbeitet. Dadurch eröffneten sich den Fachvertretern erhebliche Einflußmöglichkeiten auf die Partei, die bis hinauf in die höchsten Führungsgremien wirkten. Die Autoren untersuchen das Verhältnis von Politik und Wissenschaft in der DDR anhand zahlreicher neu erschlossener Dokumente sowie eigener Interviews mit Zeitzeugen am Beispiel der Gesellschaft für Psychologie der DDR und dem von ihr 1980 in Leipzig veranstalteten wissenschaftlichen Großereignis, dem XXII. Internationalen Kongreß für Psychologie.
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Autorenportrait
Dr. Wolfgang Schönpflug ist Professor Emeritus für Allgemeine Psychologie an der FU Berlin. Dr. Dr. h.c. Gerd Lüer ist Professor Emeritus für Kognitions- und Arbeitspsychologie an der Georg-August-Universität Göttingen. Er war 1990 als Präsident der Deutschen Gesellschaft für Psychologie maßgeblich an der Vereinigung der universitären Psychologie im deutschsprachigen Raum unter dem Dach einer wissenschaftlichen Fachgesellschaft beteiligt.
Inhalt
Die Internationalen Kongresse für Psychologie, die International Union of Psychological Science und die beiden nationalen deutschen Gesellschaften für Psychologie - Die Einladung zum XXII. Internationalen Kongress für Psychologie nach Leipzig 1980 - Entscheidungsträger und Entscheidungsstrukturen - Die Kongressvorbereitung: Aufgaben, Probleme, Leistungen - Fachliche und politisch-ideologische Vorbereitungen - Die Furcht vor Provokationen und der ?Schutz? des Kongresses durch das Ministerium für Staatssicherheit - Die Resonanz auf den Leipziger Kongress und seine Nachwirkungen in der DDR - Zwei politische Systeme, eine Wissenschaft
Schlagzeile
Ein faszinierendes, hochpolitisches Stück Psychologiegeschichte