Beschreibung
Das Zweite Vatikanum brachte die Kirche ausgehend vom Wort Gottes und seiner dynamischen Präsenz in der Zeit zur Sprache. Diese Orientierung ermöglichte das Wagnis einer Öffnung, die als Gradwanderung zwischen eigener Position und Offenheit, Einheit und Vielfalt je neu zu beschreiten ist.Schon Augustinus stand in den Confessiones vor der Frage, wie er als Glaubender die Nähe der Liebe Gottes glaubwürdig bezeugen kann, zumal wenn ein Leben so viele Brüche aufweist, wie das seine. Er entfaltet eine Theologie des Wortes Gottes, die sich nicht scheut, die eigenen Stärken und Schwächen betend zu reflektieren. Im Finden Gottes dennoch ein Suchender, im Antworten dennoch ein Fragender zu bleiben: Das ist die Essenz christlichen und jüdischen Glaubens.
Autorenportrait
Erwin Dirscherl, Dr. theol., ist seit 2002 Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Universität Regensburg.