Beschreibung
Aus den Debatten der Philosophie des Geistes und der Phänomenologie kaum wegzudenken, hat sich die begriffliche Erforschung des Selbst hier eine Bedeutung erkämpft, deren Spuren in den psychopathologischen Klassifikationssystemen kaum wiederzufinden sind. Erst in jüngster Zeit werden Versuche unternommen, die durch diesen Begriff und seine philosophische Erforschung eröffnete Dimension des Verstehens auf psychiatrische Störungsbilder wie etwa der Schizophrenie anzuwenden, deren Erleben sich einem deskriptiven Zugang immer wieder entzieht. Welche Arten des Selbsterlebens, welche Selbste lassen sich aber konzeptuell und phänomenal unterscheiden? Wie ist es um die psychologischen Korrelata dieser Beschreibungen bestellt und welche Erkenntnisse hinsichtlich der Stabilität dieser Strukturen halten gerade jene Psychopathologien bereit, die teilweise oder gänzlich Selbsterfahrungen beeinträchtigen? Neben grundsätzlichen philosophischen Auseinandersetzungen mit der Thematik von Selbst und Selbststörungen vereint der Sammelband auch psychiatrische Forschungen, die interdisziplinäre Anschlüsse ermöglichen. So bieten gerade Störungen des Selbsterlebens der Philosophie die Möglichkeit, als Prüfsteine für ihre interpretativen Begriffe des Selbst zu fungieren. Mit Beiträgen von Thomas Fuchs, Mads Gram Henriksen/Joseph Parnas, Alice Holzhey-Kunz, Wouter Kusters, Stefano Micali, Philipp Schmidt, Alexander Schnell, László Tengelyi und Zeno Van Duppen.
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Autorenportrait
Thomas Fuchs, Prof. Dr. med. Dr. phil., ist Karl-Jaspers-Professor für Philosophische Grundlagen der Psychiatrie an der Universität Heidelberg. Dort leitet er die Sektion "Phänomenologische Psychopathologie und Psychotherapie". Er ist einer der Leiter der Sektion "Philosophische Grundlagen" der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN).