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Kopflos

Roman um ein wissenschaftliches Experiment

Erschienen am 05.02.2008
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783492271462
Sprache: Deutsch
Umfang: 266 S.
Format (T/L/B): 1.7 x 19 x 12.7 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Der Künstler Gero von Hutten wird bei einem Unfall so schwer verletzt, dass er seinen Körper nicht mehr bewegen kann. Verzweifelt entscheidet seine Frau Yvonne sich für eine riskante Operation: Geros Körper soll durch den eines anderen Unfallopfers, des hirntoten Studenten Josef Metzig, ersetzt werden. Die Operation gelingt, zumindest medizinisch. Doch wer ist dieser neue Mensch? Wessen Leben führt er fort, und von wem ist Josefs Freundin schwanger? Wen liebt seine Frau - Gero, den Kopf, oder Josef, den Körper? Charlotte Kerner erzählt eine Beziehungsgeschichte unter extremen Bedingungen, die schon in naher Zukunft Realität werden könnte.

Autorenportrait

Charlotte Kerner, geboren 1950 in Speyer, studierte Volkswirtschaft und Soziologie in Mannheim, China und Kanada. Ihr Gentechnik-Roman 'Blueprint. Blaupause' gewann den Deutschen Jugendliteraturpreis. Der Bestseller wurde in elf Sprachen übersetzt und mit Franka Potente in der Hauptrolle erfolgreich verfilmt. Charlotte Kerner lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Lübeck.

Leseprobe

Dieses Buch erzählt die Geschichte eines Mannes, der bei seiner Geburt bereits fünfundzwanzig Jahre alt und einen Meter und dreiundachtzig Zentimeter groß ist und neunundsiebzig Kilo wiegt. Er hat einen makellosen Körper und einen interessanten, leicht kantigen Kopf. Unter seiner Schädeldecke sitzt ein ausgewachsenes Gehirn, etwa tausendfünfhundert Gramm schwer und damit dreimal so groß wie das eines gewöhnlichen Neugeborenen. Seine gefalteten und gefurchten Hirnhälften verfügen zusammen über einhundert Milliarden Nervenzellen, und jedes Neuron bildet wiederum mehr als zehntausend Kontaktstellen. Eine Billiarde Synapsen kann er nutzen, um sich im Zellenuniversum seines Kopfes zurechtzufinden und in der Welt zu verorten. Dieser Mensch ist kein Wunder. Er ist das Ergebnis jahrzehntelanger Forschung und ein wahrer Sohn des modernen Prometheus. Im einundzwanzigsten Jahrhundert sind aus den einsamen Rebellen, die Menschenbildner einst waren, interdisziplinäre neurowissenschaftliche Expertenteams geworden. Keiner wird mehr für das Wagnis bestraft, sondern es wird allen applaudiert und zu ihrem Meisterstück gratuliert. Nur ahnt niemand, wer dieser Mann ist, der dort erschaffen wurde. Und welches Schicksal ihn und alle erwartet, die das Meisterstück gewollt haben.