Beschreibung
Marc Richir (1943-2015) ist einer der maßgebendsten Phänomenologen seiner Generation, der Schüler in aller Welt hervorgebracht hat. Seine in den letzten Jahren immer deutlicher hervortretende Bedeutung besteht darin, dass er die Einbildungskraft und die Phantasie in ihrer sinnbildenden Funktion hervorhebt. Hierdurch öffnet er die Phänomenologie für Perspektiven, die für Künstler nicht weniger interessant sind als für Dichter oder Musiker. Aber sein Spektrum ist noch deutlich umfangreicher. Als ausgebildeter Diplomphysiker hat sich Richir naturphilosophischen Problemen zugewandt; zugleich war er ein ausgezeichneter Kenner des Strukturalismus, der Anthropologie und der Psychoanalyse. Aber auch die Klassische Deutsche Philosophie war ihm sehr vertraut, nicht weniger als das Denken der Gründerväter der Phänomenologie wie auch die einflussreichen Ansätze Merleau-Pontys und Derridas. Dieses Buch ist die erste Monographie in deutscher Sprache, die Richirs umfangreiches Werk in seiner ganzen Bandbreite vorstellt. Die Frage nach einer "phänomenologischen Metaphysik" liefert dabei den Leitfaden, um die Offenheit der neueren Phänomenologie für diese weitgefächerten Themengebiete zu bezeugen. Marc Richir (1943-2015) is one of the most authoritative phenomenologists of his generation with disciples all over the world. His importance, which has become increasingly evident in recent years, derives from his emphasizing of the imagination and fantasy in their symbolic function. In this way he opens up phenomenology to adopt perspectives that are no less interesting for artists than for poets or musicians. But his spectrum is even more extensive. As a trained physicist, Richir turned to problems of natural philosophy; at the same time, he was an excellent expert in structuralism, anthropology and psychoanalysis. But he was also very familiar with Classical German Philosophy, no less than with the thinking of the founding fathers of phenomenology, as well as with the influential approaches of Merleau-Ponty and Derrida. This book is the first monograph in the German language to present Richir's extensive work in all its scope. The question of a "phenomenological metaphysics" provides the guideline to testify to the openness of recent phenomenology to these wide-ranging topics.
Autorenportrait
Alexander Schnell ist Professor für theoretische Philosophie und Phänomenologie an der Bergischen Universität Wuppertal. Er leitet dort das Institut für Transzendentalphilosophie und Phänomenologie (ITP).