Literarische Musikästhetik
Eine Diskursgeschichte von 1800 bis 1950, Das Abendland, Neue Folge 34, Das Abendland. Forschungen zur Geschichte europäischen Geisteslebens 34, Neue Folge. Ab Band 44 herausgegeben von Dirk Werle unter Mitwirkung von Sibylle Baumbach, Stefanie Buche
Erschienen am
25.09.2008, 1. Auflage 2008
Beschreibung
Diese Studie widmet sich dem Phänomen der literarischen Musikästhetik im Zeitraum zwischen 1800 und 1950. Im Rahmen eines transdisziplinären Ansatzes führt sie literatur- und musikwissenschaftliche Interpretationsverfahren zusammen und erschließt damit einen zentralen literarisch-musikalischen Diskurs des 19. und 20. Jahrhunderts. Anhand detaillierter Werkanalysen demonstriert der Autor, dass die romantische Musikästhetik, die um 1800 von Wilhelm Heinrich Wackenroder, Ludwig Tieck und E.T.A. Hoffmann begründet wird, nicht auf kompositionsgeschichtliche, sondern auf literarhistorische Transformationsprozesse im ausgehenden 18. Jahrhundert reagiert. Das romantische Musikverständnis, das sich sowohl von der barocken und im Umfeld der Oper entwickelten Affektenlehre als auch von der empfindsamen Gefühlsästhetik abhebt, ist somit als ein primär literarisches Phänomen anzusehen. Besondere Aufmerksamkeit widmet die Studie dem Fortleben der romantischen Musikästhetik in Werken von Eduard Mörike, Franz Werfel und Thomas Mann.