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Weil ich dich nicht vergessen kann

Roman

Erschienen am 29.09.2008
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442301072
Sprache: Deutsch
Umfang: 301 S.
Format (T/L/B): 2.8 x 22 x 14.5 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

"Herzzerreißend und wunderschön." Wall Street Journal "Ein Buch voller Herzenswärme und heiterer Melancholie - ergreifend!" Publishers Weekly "Kein Buch für Schlauberger, sondern eins zum ganz doll Wohlfühlen." Stern

Produktsicherheitsverordnung

Hersteller:
Goldmann Verlag Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH
ann.schnoor@penguinrandomhouse.de
Neumarkter Str. 28
DE 81673 München

Autorenportrait

Jahrelang träumte Theaterregisseur und Schauspieler (u. a. "Sex and the City") Ron McLarty von einem Erfolg als Schriftsteller, doch seine Manuskripte wurden immer wieder abgelehnt. Während einer Sprechertätigkeit legte er schließlich seiner Hörbuchverlegerin das Manuskript zu "Die unglaubliche Reise von Smithy Ide" vor. Diese war so begeistert, dass sie ihm anbot, auch ohne Buch ein Hörbuch zu produzieren. Das wiederum bekam Stephen King in die Hände und war so beeindruckt, dass er spontan eine hymnische Rezension mit dem Titel "Das beste Buch, das Sie nicht lesen können" in Entertainment Weekly schrieb. Als das Buch in den USA erschien, wurde es prompt ein Bestseller.

Leseprobe

6. Januar 2001 Lieber Jono, ich schreibe dir, um dir zu sagen, dass Marie von uns gegangen ist. Ich weiß, sie würde wollen, dass du es erfährst, denn sie hat immer deine Weihnachtskarten erwähnt. Ich war ein paar Tage vor Neujahr bei meiner Schwester, ihrem Mann Chip und den Kindern. Sie hat ein Nickerchen gemacht und ist nicht wieder aufgewacht. Sie wurde vor zwei Tagen beerdigt, und die Totenmesse war in St. Martha. Die Gedenkkarte aus der Messe lege ich bei. Father Gallo hat einen sehr schönen Begräbnisgottesdienst gehalten. Wir wissen nicht, warum sie uns verlassen hat. Rhode Island verlangt eine Obduktion, aber wir haben noch nichts gehört. Es tut mir sehr leid, dass ich dir eine so traurige Nachricht übermitteln muss. Wie geht es dir? Meine Mutter lebt noch, und sie ist siebenundachtzig Jahre alt. Gott segne sie. Dein alter Freund Cubby D'Agostino 1961 verliebte ich mich wie verrückt in Marie D'Agostino. Sie war groß und anmutig und roch, als habe sie sich nach einem Bad in Rosenwasser soeben abgetrocknet. Ihre Hautfarbe war ein schimmerndes helles Oliv, und während alle anderen in ihrer Familie die Marotte hatten, sich als sizilianische Bauern zu inszenieren, erschien Marie immer geschmeidig elegant und grazil. Ich erinnere mich lebhaft an ihre langen Finger, mit denen sie sich durch die phänomenalen, tintenschwarzen Locken fuhr. Ihr Hals war lang, ebenso wie ihre Arme und Beine, und man sah ihr an, dass sie sich konzentrieren musste, um den Kopf hochzuhalten. Wenn sie über irgendetwas in Aufregung geriet, was oft vorkam, wippte ihr Kopf wild hin und her. Selbst das war hinreißend. Es war das eine kleine Häkchen an ihrer ansonsten makellosen Erscheinung. Aber was mich eigentlich einfing, verhexte - ja, im Grunde verschlang -, war ihre tiefe, runde Stimme. Es war, als rolle sie aus ihrem kleinen Mund und explodiere in meinem Gesicht. Und mehr als jede andere Facette dieses erstaunlichen Menschenwesens war es dieser volle, nüchterne, verlässliche Klang, an dem ich seitdem alle anderen Frauen gemessen habe. 1961 war Marie fast zwölf Jahre alt, und was immer mit ihr passierte, passierte schnell, denn ich bemerkte, dass sie plötzlich anders war, und wie gesagt: Ich verliebte mich heftig. Ich war ein elfjähriger Mops aus dem Irenviertel von East Providence, genauer gesagt, aus der Cardinal Avenue hinter der Gießerei, zwei Straßen weit von der katholischen Kirche St. Martha entfernt. Damals trieb ich mich mit Maries Bruder Cubby herum, mit ihrem Cousin Billy Fontanelli und mit Bobby Fontes, der Portugiese war, was uns aber nichts ausmachte. Wir gingen zusammen überall hin und machten andauernd Blödsinn. Es war ziemlich gut, und die Regeln waren einfach. Cubby war so was wie unser Anführer, weil er älter aussah als wir anderen, obwohl er es nicht war, und weil er schon mit elf Karottenhosen und einen Bürstenhaarschnitt nach Art der Mondos aus Riverside trug, oben hochgebürstet und an den Seiten glatt mit Vitalis-Gel nach hinten gekämmt. Außerdem hatte er Zugang zu Marlboro-Zigaretten, die wir bevorzugten. Es war Herbstanfang, und ich hatte zum Schulbeginn gerade meinen traditionellen Bürstenschnitt bekommen, einen kurzen Flattop; aus irgendeinem Grund glaubte ich, ich sähe damit dünner aus, obwohl mehrere Fotos von mir aus dieser Zeit etwas zeigen, das aussieht wie ein Sack Mehl mit Ohren. Wir saßen mit Cubbys altem Herrn, Big Tony, vor dem Fernseher und guckten »Bilko«, und da passierte es einfach. Ich roch etwas, und ich entschied, dass es Rosen waren. Ich konnte sie tatsächlich riechen, bevor sie ins Zimmer kam. Ihre Mutter war dabei; sie kamen gerade von der Outlet Company in Providence zurück, wo sie ihren Schulkram gekauft hatten. Sie trug eine rote Cord-Latzhose über einer langärmeligen karierten Baumwollbluse und nagelneue schwarze, knöchelhohe Chucks. Ein roter Kamm in ihrem Haar akzentuierte das Ensemble. Ich kriegte fast einen Schlaganfall. Sie sagte etwas zu Billy. Ich glaube, sie fragte, ob seine Sch