Beschreibung
''Kaum jemals dürfte es einen Gedichteschreiber gegeben haben, der über so viel Scharfsinn und Bildung zugleich verfügte, wie John Donne.'' Jürgen Busche in ›Süddeutsche Zeitung‹
Die fünfundfünfzig Liebesgedichte, die dieser Band vereint, sind um 1600 entstanden und zählen zum Jugendwerk des Dichters, sind jedoch erst posthum veröffentlicht worden. Ob unverhohlen erotisch oder weltentrückt, ob frivol oder zärtlich, ob lebensfroh oder todessehnsüchtig, John Donne führt souverän alle Spielarten und Tonlagen der Liebespoesie vor.
Das Außergewöhnliche daran ist die Modernität, die diese vor 400 Jahren entstandene Lyrik auszeichnet: Die Liebeskonzeption der metaphysical poets, in der auch körperliche Begierde und Sexualität eine Rolle spielen und die Suche nach Realität, anstelle der Verherrlichung eines Ideals.
Lange Zeit in Vergessenheit geraten, wurde der Dichter von T.S. Eliot für das 20. Jahrhundert wieder entdeckt. In einem Nachwort würdigt der Übersetzer das Werk John Donnes und seine bedeutende Stellung in der englischen Dichtung.
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Autorenportrait
John Donne, geboren 1572 in London, studierte Philosophie, Sprachen und Staats- und Kirchenrecht, konnte aber keinen Abschluss machen, da er als Katholik im damaligen England als Staatsfeind galt. Er konvertierte zur anglikanischen Staatskirche, verbrachte einige Zeit im Staatsdienst, verlor seine Stelle und kam für kurze Zeit ins Gefängnis. Finanzielle Not, Krankheit und der frühe Tod seiner Frau führten zu einer starken Niedergeschlagenheit, die sich in meditierenden Versen widerspiegelt. Er griff mit seinen Schriften in die Diskussion mit den Katholiken ein und wendete sich gegen die Jesuiten. Auf Drängen des Königs wurde er Geistlicher, obwohl er eine weltliche Karriere bevorzugt hätte. Er starb 1631 vereinsamt in London.
