Beschreibung
Das Perfekt und das Imperfekt tranken Sekt. Sie stießen aufs Futurum an (was man wohl gelten lassen kann). Plusquamper und Exaktfutur grinsten nur. In unnachahmlicher Virtuosität schafft Christian Morgenstern in den >Galgenliedern< neue Zugänge zur deutschen Sprache. Diese Sammlung bezeugt die Vielfalt seiner Sprachspiele, die von einem parodistischen Rückgriff auf alte Formen über Wortneuschöpfungen (>Das Grosse Lalula<) bis zum 'wortlosen' Gedicht (>Fisches Nachtgesang<) reichen. Dabei verlieh er den Gedichten einen Ernst, der allzu oft unbeachtet blieb.
Autorenportrait
Christian Otto Josef Morgenstern wurde am 6. Mai 1871 als Sohn eines Landschaftsmalers in München geboren. Nach dem frühen Tod der Mutter zur Erziehung einem Hamburger Verwandten anvertraut, kehrte er jedoch bereits ein Jahr später aus diesem unglücklichen Verhältnis nach München zurück. Bereits mit sechzehn Jahren verfasste der vielseitig interessierte Autor sein erstes Trauerspiel. Aus dem breit gefächerten literarischen Werk ist vor allem die humoristische Lyrik berühmt geworden, die Morgenstern in der Sammlung Galgenlieder im Jahr 1905 veröffentlichte. Am 31. März 1914 starb der Dichter in Meran.