Beschreibung
"Hector hatte den Kopf eines Helden. Man spürte, daß er bereit war, zur Tat zu schreiten, allen Gefahren unserer großen Menschheit zu trotzen, eine Unzahl von Frauen zu umarmen, Familienurlaub zu organisieren, im Fahrstuhl mit den Nachbarn zu sprechen und, wenn er in Hochform war, sogar einen Film von David Lynch zu verstehen." Hector ist ein krankhafter Sammler, so hortet er etwa kroatische Redewendungen, Käseetiketten, Glocken aus Seife und den Lärm um fünf Uhr morgens, eine kräftezehrende Sucht. Sein Selbstmordversuch mißlingt, und um seinen sechsmonatigen Klinikaufenthalt vor den Verwandten verbergen zu können, erfindet er eine Reise in die USA. Als Hector sich in der Bibliothek für die Berichte über seine erfundene Reise rüstet, lernt er Brigitte kennen, die ebenfalls behauptet hat, sie sei für längere Zeit in den USA. Die beiden verlieben sich, heiraten und verbringen die Flitterwochen in den USA. Anschließend gründen Hector und Brigitte ein sehr erfolgreiches Reisebüro für krankhafte Lügner. Als Hector Brigitte beim Fensterputzen beobachtet, empfindet er diesen Augenblick als so erotisch und einzigartig, daß er beschließt, seine Frau heimlich dabei zu filmen. Liebevoll unterlegt er seine Videos - wieder eine Sammlung - mit Car-Wash-Soundtracks, bis eines Tages auf einem der Videos ein Mann auftaucht. Hectors neue Sammelleidenschaft führt schließlich zum Eklat zwischen den beiden, aber die Liebenden finden eine originelle, für beide befriedigende Lösung. Die Drillinge, die Brigitte zur Welt bringen wird, sehen aus wie der Beginn einer neuen Sammlung. Witzig, liebevoll, schräg und ironisch und voller Anspielungen erzählt David Foenkinos in diesem Roman eine komische und zugleich anrührende Liebesgeschichte, die teilweise stark an den Film Die wunderbare Welt der Amélie erinnert. Was insofern nicht überrascht, als Foenkinos nicht nur drei Romane, sondern auch fünf Filme gedreht hat, u.a. mit Audrey Tatou ("Amélie").
Autorenportrait
Foenkinos