Beschreibung
Lucian Hölscher beschreibt anschaulich den Wandel der protestantischen Frömmigkeit von der Reformation bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts und geht dabei den religiösen Vorstellungen, Verhaltensweisen und Organisationsformen in verschiedenen Gegenden und sozialen Schichten Deutschlands nach. Damit liegt erstmals eine umfassende Geschichte der protestantischen Frömmigkeit vor, die für Historiker und Theologen zum Standardwerk werden dürfte und sich darüber hinaus an eine breite Leserschaft wendet. Konfessionelle Bindungen verlieren zunehmend ihre Selbstverständlichkeit. Aber erst hierdurch wird uns bewußt, wie stark sie in der Vergangenheit die Mentalitäten geprägt haben und bis heute prägen. Lucian Hölscher führt in diesem Buch die historische Bedeutung der protestantischen Frömmigkeit in ihrer erstaunlichen Variationsbreite vor Augen: von den kirchlichen Orthodoxien über den Pietismus und die Erweckungsbewegung bis zu den Bildungsreligionen der Moderne und zum Christlichen Atheismus, von der religiösen Sozialisation des einzelnen bis zur organisierten Frömmigkeit religiöser Gemeinschaften. Erstmals werden auch die religiöse Geographie des deutschen Protestantismus sowie seine sozialen und regionalen Kulturen berücksichtigt. Damit geht das Buch weit über die herkömmliche Kirchen- und Theologiegeschichtsschreibung hinaus. Nicht zuletzt schärft es den Blick für neue religiöse Orientierungen in einer Zeit der Auflösung traditioneller kirchlicher Bindungen.
Autorenportrait
Hölscher