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Wie sollte man ein Buch lesen?

Kampa Pocket

Erschienen am 22.02.2022
10,00 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783311150459
Sprache: Deutsch
Umfang: 107 S.
Format (T/L/B): 1 x 18.5 x 11.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Anders als der Titel vermuten lässt, ist der einzige Rat, den Virginia Woolf hier gibt, der, keine Ratschläge zu geben. Ihr Essay über das Lesen ist heute noch so aktuell wie bei seinem Erscheinen vor knapp hundert Jahren. Die Autorin bietet keine Anleitung, sondern lädt dazu ein, das 'Chaos' im eigenen Bücherregal, in Bibliotheken und Buchhandlungen neugierig zu erkunden. Wie gelingt es, in dieser Büchermenge nicht zu versinken? Wieso lässt man sich besser keine Lektüre vorschreiben? Und warum sollten Lesende sich zu Komplizen der Schreibenden machen, wenn sie ein Buch zur Hand nehmen? Virginia Woolfs Leser verschlingen Klassiker oder Vergessenes, Lyrik oder Dramen, vor allem aber: Sie lesen eigenständig und widerständig. Ihr Essay ist ein leidenschaftliches Plädoyer für die Kraft des geschriebenen und gelesenen Wortes, Vor- und Nachwort von Sheila Heti unterstreichen seine Aktualität.

Autorenportrait

VIRGINIA WOOLF (1882-1941) gilt als Englands größte Autorin der Moderne. Ihre Romane werden in einem Atemzug mit James Joyce und Marcel Proust genannt, zudem verfasste sie etliche Essays und hinterließ umfangreiche Tagebücher. Obwohl Tochter wohlhabender Intellektueller - Thomas Hardy und Henry James gingen in ihrem Elternhaus ein und aus - hat sie nie eine Schule, geschweige denn eine Universität besucht. 1917 gründete sie gemeinsam mit ihrem Mann Leonard den Verlag The Hogarth Press, in dem auch »Ein Zimmer für sich allein« erschien. Zeitlebens litt Virginia Woolf unter schweren Depressionen. Am 28. März 1941 fand ihr Mann einen Brief auf dem Kaminsims, der mit den Zeilen begann: »Liebster, ich fühle deutlich, dass ich wieder verrückt werde ...« Virginia Woolfs Leiche wurde in einem nahegelegenen Fluss entdeckt.

Leseprobe

'Und tatsächlich ist der einzige Rat, den ein Mensch einem anderen zum Lesen geben kann, der, auf jeden Rat zu verzichten und dem eigenen Instinkt zu folgen, den eigenen Verstand zu benutzen, zu eigenen Schlussfolgerungen zu kommen. Wenn wir uns darauf einigen können, dann fühle ich mich frei genug, Ihnen einige Ideen und Vorschläge zu unter breiten, ohne dass Sie dadurch versucht wären, Ihrer Unabhängigkeit Fesseln anzulegen, denn das ist die wichtigste Eigenschaft einer Leserin.'