Beschreibung
Bis heute hat Hugo Preuß in unserer Verfassungs- und Demokratiegeschichte den Platz noch nicht gefunden, der ihm neben Otto von Gierke, Georg Jellinek, Max Weber und Hans Kelsen zukommt. Das Scheitern der Republik von Weimar, deren Verfassung auf seinem Entwurf beruhte, hat sein Lebenswerk überschattet. Es ist an der Zeit, ihn als bedeutenden demokratischen Gelehrten, als Staats- und Verwaltungsjuristen, als Verfassungshistoriker, Politikwissenschaftler, Kommunalpolitiker, Publizisten und Politiker unseres Landes wahrzunehmen und sein umfassendes, weithin unbekanntes Werk ernsthaft zu diskutieren. Seine Gesammelten Schriften, die mit Unterstützung des Deutschen Bundestages veröffentlicht werden, dokumentieren einen 40-jährigen Kampf, um im letzten Moment noch eine Anpassung unserer Verfassung an die westeuropäischen Entwicklungen möglich zu machen. Das ist, historisch verspätet, erst nach großen Katastrophen gelungen.
Autorenportrait
(1860-1925) 1918 Staatssekretär des Innern, Entwurf der Weimarer Reichsverfassung; 1919 erster Reichsinnenminister, Rücktritt mit dem Kabinett Scheidemann wegen der Bedingungen des Versailler Friedensvertrages; 1920 Abgeordneter des Preußischen Landtags für die DDP.